Routen-Beschreibung

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Dauer 4h00 | Bergauf 350 m / Bergab 350 m | Länge 15 km | Zentralschweiz| Saison 01-12 | Schwierigkeit T1 |

Wanderung Willisau - Grosswangen - Sursee

(Quelle: Zu Fuss in 52 Wanderungen durchs Jahr von Thomas Widmer Seite 76)

Rathaus mit integriertem Pranger

Textauszug ......

"Mehr als hundert Menschen starben in Japan, als ein Zug entgleiste und einen Wohnblock rammte. Der Lokfüh­rer war zu schnell gefahren, und das nicht ohne Grund: Er fürchtete eine «Nacherziehung». Lokführer der betreffenden Gesellschaft werden nämlich, wenn sie sich auch nur geringfügig verspäten, bestraft, indem sie sich einen Tag lang in Uniform auf einen Bahnhofsperron stellen und ihren vorbeifahrenden Kollegen zusalutieren müssen.

Das klassische Prinzip der Demütigung durch öffentliche Vor­führung. Womit wir beim Thema dieser Kolumne wären, dem Pranger. Unsere Wanderung von Willisau zum Sempachersee endet in der Altstadt von Sursee, wo der einzige erhaltene Pranger weit und breit zu besichtigen ist.

Bevor wir das böse Stück ins Auge fassen, ist viel harmlo­se, von der Landwirtschaft geprägte Natur zu durchmessen. Wir starten am Bahnhof Willisau, wählen in der Unterfüh­rung die Richtung weg vom Städtchen und finden uns bald am Ortsrand; gleich nach dem Goldwaschshop geht es hoch auf den Wellbrig. Keuch, schwitz - das Schweizer Mittel­land gilt als anspruchslose Flachgegend, erweist sich in der Praxis aber als erstaunlich coupiert. Vom Wellbrig stechen wir hinunter nach Grosswangen, im Tal der Rot ist Halbzeit und sind auch die entsprechen­den Beizen für eine Rast vorhanden.

Hernach steigen wir wieder auf, diesmal zum Leidenberg, und wieder ab, nach Sursee eben. Dessen Vorstadt präsentiert sich auf dem 15-Minuten-WegvomBahnhof in die Altstadt als Stilwirrwarr postmoderner Art; es scheint ein Stadtnichtplaner am Werk gewesen zu sein. Endlich stehen wir vor dem prächtigen Rathaus, das zwischen 1539 und 1546, in der Spätgotik also, entstand und als Prestigebau des damals tausend Einwoh­ner kleinen Marktfleckens dem grossen Luzern Eindruck machen sollte.

Den Pranger finden wir in der Südecke des Rathauses. Die Mauernische anderthalb Meter über Boden ist mit ei­nem eigenen Minidach gedeckt. Wer hier stand, den Hals mit einer Kette fixiert, sah den ganzen Stadtplatz. Respek­tive: Der ganze Stadtplatz sah ihn. Eine grausame Strafe. Hätten wir nicht einleitend vom heutigen Japan und den Gebräuchen im dortigen Bahnwesen erzählt, so könnten wir nun zufrieden mit dem Seufzer schliessen: Gott sei Dank leben wir in der Gegenwart."....

Routenplan & Höhenprofil

Fotogalerie

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Inhaltsverzeichnis

Neu: alle detaillierten Tourenkarten in diesem handlichen Führer sind mit einem QR-Code ausgestattet, über den Sie die Karten unterwegs auf Ihrem Handy bis zum Masstab 1:10’000^anschauen oder zu Hause ausdrucken können. (In Zusammenarbeit mit SchweizMobil)

Mit dem Vorwort von Thomas Widmer

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